Double Skill – Bereiche stellen sich vor: Bereich Planung | Florian Braun
Florian Braun stellt im Interview den Double Skill-Bereich Planung vor.
Red.: Mit dem Namen Double Skill verbindet man zuerst eine Unternehmensberatung mit Schwerpunkt IT. Wie passt eine technische Planungs- und Bauüberwachungsabteilung in dieses Konzept?
F.B.: Es stimmt, als ich 2011 zum Team von Double Skill stieß, war das noch die reine Unternehmensberatung. Aber eben eine, die aus den Beratungen heraus erkannt hatte, wieviel effektiver es sein kann, dem Kunden auch gleich die Realisierung seines Projekts anbieten zu können. Das erste konkrete Angebot ergab sich aus einem Beratungsauftrag für die BVG in Berlin und so war auch das erste Projekt, in das ich mit einstieg, die Installation von Kommunikationstechnik in einen Teilabschnitt des Berliner U-Bahn-Netzes.
Red.: Das ist dann allerdings doch etwas ganz anderes als eine strategische Beratung oder der Entwurf einer IT-Infrastruktur.
F.B.: Na klar. Unser Bereich steht bei Double Skill für den Schwerpunkt ITK, die Verschmelzung von Informations- und Kommunikationstechnik. Gerade in der Kommunikationstechnik vollzieht sich aktuell ein Generationswechsel und der Modernisierungs- und dementsprechende Investitionsbedarf ist enorm. Ein Beispiel: Im Jahr 2016 bearbeitete ich schon zwölf Projekte dieser Art parallel – zu viele für einen. Das Wachstumspotenzial war offensichtlich. Letztlich führte diese gute Auftragslage zu der Idee, einen eigenen Bereich Planung ins Leben zu rufen, der fachlich und personell deutlich breiter aufgestellt sein sollte.
Red.: Sie meinen das Projekt Next Generation Double Skill?
F.B.: Genau das wurde zum Ausgangspunkt. Die strategische Entscheidung, aus der allein um Sören Mews gruppierten Firma drei eigenständige Unternehmensbereiche zu entwickeln, gab mir freie Hand und die Verantwortung, den Bereich Planung wachsen zu lassen. Neben den Bereichen Beratung und Digitalisierung besteht unser Double Skill Planungsteam nun inzwischen schon aus sechs Mitarbeitern, was den Bedarf allein an ITK-Planungsleistungen ja schon eindrucksvoll verdeutlicht.
Red.: Entsprechend spezialisiert ist Ihr Team dann sicherlich auch aufgestellt?
Schwerpunkt unserer Planungstätigkeit ist der ITK-Bereich. Damit sind sämtliche Kommunikationskomponenten gemeint und die Anforderungen sind extrem komplex. Um anspruchsvolle Projekte qualitätsgerecht und im vorgesehenen Zeitrahmen umsetzen zu können, müssen verschiedene Kompetenzen ineinandergreifen. Wir sind in der Mehrzahl studierte Planungsingenieure, die Erfahrungen speziell in der Umsetzung von Kommunikationslösungen haben. Ich beispielsweise habe meine praktischen Kenntnisse auf diesem Gebiet bei der Bundeswehr erworben und in anschließenden Aus- und Weiterbildungen vertieft. Diese gute Schule der Bundeswehr haben übrigens auch noch zwei weitere Planungsingenieure bei uns mit mir gemeinsam. Wir haben aber beispielsweise auch eine Architektin im Team, die für unsere technischen Zeichnungen verantwortlich ist. Wichtig ist jedoch auch neben allem technischen Sachverstand und der Kenntnis rechtlicher Vorschriften die Fähigkeit zum Umgang mit dem Kunden vor Ort.
Red.: Was erwarten denn Ihre Kunden, wenn sie Ihnen einen Planungsauftrag erteilen?
Einfach gesagt übernehmen wir für unsere Auftraggeber den kompletten Aufbau eines Kommunikationssystems auf allen denkbaren Ebenen, von der Videoüberwachung bis zum Funkverkehr. Da spielt es keine Rolle, ob ein System vollkommen neu erstellt oder ein bestehendes erweitert werden soll. Wir entwerfen die komplette Struktur den Vorstellungen des Kunden gemäß unter Berücksichtigung aller Aspekte – Verfügbarkeit, Sicherheit, Redundanz, Ästhetik und vielem mehr. Jedes Projekt ist anders. Ist alles bis ins Detail durchgeplant, organisieren wir die Ausschreibung und Vergabe, überwachen den Bau bis letztlich zur Inbetriebnahme, zur Anlaufphase und der finalen Mängelbeseitigung. Außerdem erwarten unsere Kunden neben einer Top-Lösung natürlich Zuverlässigkeit, Präzision, Termintreue und transparente Kommunikation. Und genau dafür stehen wir; diesen Ruf haben wir uns erarbeitet.
Red.: Welchen Umfang haben denn Ihre Projekte und was sind die besonderen Herausforderungen?
Fordernd ist in jedem Falle die Komplexität heutiger Systeme. Nehmen wir exemplarisch ein aktuelles Projekt, den Neubau der Berliner U-Bahn Strecke U5 mit drei Bahnhöfen: Rathaus, Museumsinsel, Unter den Linden. Das ist der absolute Premium-Citybereich und schon ein richtiger Kraftakt, denn wir liefern letztlich betriebsfertig die komplette Kommunikationstechnik, Brandmeldetechnik, Videoüberwachungstechnik sowie das Fahrgast-Infotainment-System. Das ist schon aufwändig. Da ist dann einer unserer Planer ständig vor Ort am Ball, kann sich aber gleichzeitig auf die Schlagkraft unseres gesamten Teams im Hintergrund verlassen. Und ich bin mir sicher, wir werden den hohen Erwartungen des Auftraggebers BVG für dieses Prestigeprojekt gerecht.
Red.: Jede Menge Technik, noch dazu sehr spezielle. Wie kann man da immer auf dem aktuellsten Wissensstand sein, um ja keine Entwicklung zu verschlafen?
In der Kommunikationstechnik ist das Innovationstempo nicht ganz so hoch wie beispielsweise im IT-Sektor. Die technischen Generationswechsel folgen nicht so eng aufeinander, dennoch darf das Interesse nie erlahmen. Tatsächlich haben wir im Team Planer mit gewissen Spezialgebieten, beispielsweise der Lichtwellenleitertechnik. Ich bin in die Thematik Videotechnik am besten eingelesen und -gearbeitet. So können wir innerhalb des Teams die Qualitäten auf kurzen Wegen austarieren und unsere personellen Ressourcen gezielt einsetzen, ohne einzelne zu überlasten.
Red.: Bleiben wir noch einen Moment bei aktuellen Aufträgen. Da ist doch viel Zeit vor Ort auf den Baustellen zu verbringen. Die Abstimmung mit den Kunden bei derartig teuren Großprojekten ist sicher nicht immer ganz einfach – wie wichtig sind da die „Soft Skills“ des Projektleiters?
Die Videotechnik-Vollausstattung sämtlicher Berliner U-Bahnhöfe des BVG-Netzes zum Beispiel ist eine Mammutaufgabe. Dieses Projekt zieht sich über Jahre, so dass wir quasi den Status eines Exklusivpartners für diesen Bereich erwerben konnten. Das liegt sicher auch an den Soft Skills, die wir täglich auf die Baustellen mitbringen. Die konstruktive, freundschaftliche Atmosphäre innerhalb unseres Teams überträgt sich als souveräner Auftritt dem Auftraggeber gegenüber. Unsere Erfahrung und Effizienz vermitteln das Gefühl von Sicherheit und wir lassen es den Kunden auch gern wissen, dass es uns Spaß macht, diesen herausfordernden Job zu tun. Für mich ist mein Beruf eine Herzblut-Angelegenheit. Sicher liegt es auch an diesem Gesamteindruck, dass viele unserer Projekte als Folgeprojekte aufeinander aufbauen.
Red.: Bei dieser psychischen und physischen Arbeitsbelastung gilt es ja, die Motivation hochzuhalten. Wie sieht das bei Double Skill in der täglichen Praxis aus und wie regenerieren Sie sich ganz privat?
Wir machen bei Double Skill gute Erfahrungen mit flexibler Arbeitszeit und dem Home-Office. Das schafft Freiräume, auch im Kopf. Natürlich muss auch die Bezahlung stimmen, was bei Double Skill der Fall ist. Dazu haben wir großzügige, gleiche Urlaubsregelungen für alle im Team. Und ich? Ich war mein Leben lang Sportler und bleibe dabei. Meine Erfahrungen als Teamplayer gebe ich jetzt als Trainer und Jugendwart in unserem Fußballverein an die Jüngsten, darunter meinen Sohn, weiter. Ein Riesenspaß. Aber ganz ohne Projekt geht es auch privat nicht: ich stecke mitten in der Restaurierung eines historischen Bauernhofes für meine Familie.